Was haltet ihr von Witcher 3 Wild hunt was ist das beste was euch passiert ist?
Ich habe Witcher 3 nun 165 Stunden bei Steam gespielt (+ Zeit mit Mods) und möchte auch mal meinen Senf dazu abgeben. Dies ist meine erste Rezension, deswegen bin ich für Anregungen/Kritik immer offen. Wer lange Reznsionen nicht mag, liest besser wonaders weiter :-).
Und los gehts...
Grafik und Design:
Die Grafik ist wirklich toll. Was natürlich zu beachten ist, ist, dass hier natürlich auch wegen der Konsolen nicht alles herausgeholt werden konnte, was möglich ist. Das mag jetzt den einen oder anderen vielleicht etwas beunruhigen. Allerdings sei gesagt: Ich habe so gut wie keine matschigen Texturen gesehen. Die Optik bewegt sich wirklich auf einem ganz hohen Niveau und braucht sich vor anderen Spielen absolut nicht verstecken. Einzig die Gesichter von unbedeutenden Nebenfiguren hätten an der einen oder anderen Stelle ruhig noch mehr die Emotionen der Figuren darstellen können. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass die Gesichter schlecht aussehen. Ein klein wenig mehr Detailierung wäre für mich aber schön gewesen. Das ist für mich aber auch der einzige ganz kleine Minuspunkt und natürlich meckern auf höchstem Niveau. Was bei der Grafik besonders hervorsticht, ist die Farbgebung. Das Wetter schafft wirklich eine passende Stimmung. Gerade der Sonnenauf- bzw. -untergang verlockt schon so manches Mal dazu, dass man einfach mal seine momentan aktive Mission vergisst und nur so auf dem Pferd durch die Natur reitet oder von einer Erhöhung aus die umliegende Landschaft bewundert. Mehr Atmosphäre geht für mich nicht.
Auch wenn das Spiel wegen der Konsolen etwas "gedrosselt" wurde, sollte man sich aber keiner falschen Illusionen hingeben. Die PC-Version sieht nochmal deutlich besser aus als die Konsolenversion und so sollte man auch die entsprechend starke Grafikkarte im PC haben. Insbesondere um das Spiel es richtig auf vollen Details genießen will über die entsprechende Grafikkarte verfügt. Ich würde mindestens eine Geforce 1060 empfehlen, damit man auch etwas Puffer nach oben hat (Stichwort: Mods).
Auch das Leveldesign weiß zu gefallen. Es wurde darauf verzichtet nur eine sterile Welt zu schaffen, in der es außer den Standard-Holzkisten nicht viel zu entdecken gibt. Vielmehr merkt man merkt sofort, dass die Entwickler eine Menge Zeit und Herzblut in die Gestaltung der Spielwelt gesteckt haben. Egal wo man hinsieht, erscheint alles stimmig und natürlich. Ob man nun in einer Stadt/ einem Dorf oder aber auch in der freien Natur unterwegs ist, wirkt die Umgebung authentisch.
Überall gibt es auch in den letzten Ecken noch Kleinigkeiten, die deutlich dazu beitragen, dass man in die Welt des Hexers eintauchen kann und die Welt auch ernst nimmt.
Die Entwickler haben gesagt, dass sie eine realistische "schmutzige" Welt schaffen wollten, in der eben nicht alles ordentlich ist, sondern die tatsächliche Welt des 13. Jhds. wiederspiegeln soll. Das ist ihnen meiner Meinung nach ausgesprochen gut gelungen. Besonders ist natürlich noch, dass die Spielfläche wirklich enorm groß ist und es wahnsinnig viel zu entdecken gibt. Es gibt nicht eine große Welt, vielmehr gibt es gibt 2 kleine Welten und 3 wirklich große Welten (wenn man Blood and Wine hat) die alle so schön wie abwechslungsreich sind. Diese sind allesamt mit unzähligen Orten und Geheimnissen "vollgestopft", die es zu entdecken und zu lüften gilt. Hierbei fand ich nur die vielen versunkenen Schätze, welche man auf Skellige mit dem Boot abklappern muss eintönig. Davon abgesehen gehs aber nicht besser.
Steuerung/Gameplay:
Zur Steuerung gibt es ja geteilte Meinungen. Viele sagen, dass die Stuerung mit Maus und Tastatur im Spiel selbst nicht so toll ist (insbesondere die Kämpfe), dafür aber die Controllersteuerung in den Menüs nicht das Gelbe vom Ei ist.
Ich habe das Spiel nur mit Maus und Tastatur gespielt und kann deshalb nur dazu etwas sagen.
Ich persönlich habe mit der Steuerung in den Kämpfen absolut keine Probleme gehabt. Für mich war Sie eingängig und intuitiv. Die Kämpfe spielen sich auch wirklich schön. Gut finde ich, dass man hierbei immer in Bewegung bleiben muss, da man sonst doch recht schnell stirbt. Ebenfalls haben die wahnsinnig vielen verschiedenen Monster alle eigene Angriffsdtaktiken und spezifische Schwächen. Diese sollte man zur Not (gerade bei stärkeren Monstern) auch nochmal im Bestiarium kurz nachschlagen und ausnutzen, da es sonst schonmal schwer werden kann. Dies gilt teilweise auch schon für die leichteren Schwierigkeitsgrade, hier aber natürlich nicht ganz so stark.
Zum Gameplay ist ansonsten noch zu sagen, dass man nicht wie etwa in Skyrim in den Dörfern und Stätten ein Massaker anrichten kann, indem man die gesamte Zivilbevölkerung ins Jenseits befördern kann. Hier wurde mehr auf Realismus gesetzt, so dass man den Zivilisten nur drohen kann, wodurch diese flüchten oder sich fürchten. Einzig mit den Wachen kann man sich anlegen. DIese sind aber gerade am Anfang so stark, dass man keine Chance hat (Ich habe es nur am Anfang einmal ausprobiert und nach hintern raus nicht mehr). Hier wird aber auch deutlich, dass Witcher 3 seinen Fokus eben auf eine authentische Welt gesetzt hat und eine realistische Atmosphäre präsentieren will. In solch einer Welt haben Rambos eben keine Daseinsberechtigung, für mich die absolut richtige Entscheidung.
Das Gameplay ist auch von Anfang bis Ende in den ganz großen Zügen gleich. Das kann man jetzt gut oder schlecht finden. Mich hat es aber nicht gestört, weil ich die Steuerung absolut in Ordnung finde und mir die Kämpfe/ das Aufspüren mittels der Hexersinne immer Spaß gemacht hat. Davon ab standen für mich eh die Handlungen und Geschichten mehr im Vordergrund. Mir ist das auch erst hinterher aufgefallen.
Das Balancing könnte manchmal etwas besser sein. Viele Missionen schafft man wegen der schieren Menge nicht mit der angegebenen Stufe.
Einziger wirklicher Nachteil an der Steuerung ist das REITEN DES VERDAMMTEN PFERDS. Das Vieh bleibt ANDAUERND an irgendwelchen Sachen(insbes. Bäume in der Natur) hängen oder stoppt vor den kleinsten Abhängen, was teilweise richtig nervig ist.Was ebenfalls nicht ganz so gelungen ist, ist, dass der Hexer zwar Unmengen an Banditen, Bestien und anderen Bösewichten erschlagen kann aber gut und gerne mal das Zeitliche segnet, sobald er irgendwo aus gefühlt 2 Metern Höhe herunterfällt.
Handlung/Missionen:
Ich nehme inhaltlich nichts vorweg und halte mich deswegen allgemein.
Die Geschichte von Witcher 3 ist für mich wohl die Beste, die ich bisher jemals in einem Spiel erlebt habe. Man muss definitiv nicht die ersten beiden Teile gespielt haben um in Wild Hunt klar zu kommen (Ich habe vorher Teil 2 auch nur kurz angespielt). Der Spieler erfährt über jeden eingeführten Charakter genau so viel, dass er die Figur für sich einordnen kann.
Wer dennoch die grobe Handlung aus Teil 1 und 2 wissen möchte, der kann sich auf Youtube das entsprechende Video von Gamestar angucken, in welchem die vorherige Rahmenhandlung kurz und bündig erzählt wird.
Das Tollste am Spiel ist, dass man viele Entscheidungen treffen muss, welche ganz nachhaltig den weiteren Verlauf des Spiels bestimmen.
Manche wirken sich nur auf einzelne DIaloge aus Allerdings gibt es etwa eine Mehrzahl an ganz verschiedenen Enden des Spiels, je nachdem wie sich der Spieler vorher entschieden hat.
Gamestar beschrieb es in ihrer Rezension zum Spiel so, dass einem suggeriert wird, dass man das Ende serviert bekommt, was wirklich zu dem eigenen Spielstil passt. Das würde ich so definitiv unterschreiben. Wiederspielwert+++. Die Haupthandlung ist auch packend erzählt und inszeniert, so dass ich öfter nicht aufhören konnte zu spielen, damit ich erfahren konnte, wie es weitergeht.
Die Nebenhandlungen sind aber ebenfalls richtig klasse und erzählen abwechslungsreiche und teils spannende/tragische Geschichten. Sie sind nicht nur Lückenfüller.